In Kooperation mit dem Landesbeauftragten für Politische Bildung in Schleswig-Holstein veranstaltet die Gedenkstätte Ahrensbök erstmalig vom 1. bis 26. Juni 2019 die Aktionswochen „Für Demokratie und bunte Vielfalt“. Die Schirmherrschaft hat der Kreispräsident in Ostholstein Harald Werner übernommen. Mit einem „bunten“ Strauß von Veranstaltungen, die sensibilisieren sollen für die Gefahren, die extremistische und populistische Äußerungen für die Gesellschaft bedeuten, möchten die Akteure dem Extremismus unserer Zeit entgegenwirken.
Für EXIT-Deutschland fuhr der ehemalige NPD-Funktionär und Ex-Kameradschaftsführer Maik Scheffler ins beschauliche Eutin um vom 17. Bis 21.6.2019 einen regelrechten Vortrags-Marathon zu absolvieren. Allein in 5 Vorträgen, in denen Scheffler neben seiner eigenen Autobiographie auch die Arbeitsweise von EXIT-Deutschland vorstellte, fand er höchstinteressierte und fragewütige Schülerinnen und Schüler aus Gemeinschaftsschulen, Gymnasien und Berufsbildenden Schulen. Neben den Hauptthemen Radikalisierung, Rekrutierung, Ein- und Ausstieg aus einer extremistischen Szene bekamen die jungen Menschen einen tiefen Einblick in die Ausstiegsbegleitung und Deradikalisierungsarbeit der Bundesinitiative Exit-Deutschland sowie dem Arbeitskreis ehemaliger Extremisten.
Gemeinsamer Grundtenor der Veranstalter ist es, in einer Zeit, in der populistische Meinungen verstärkt zu vernehmen sind, es gilt, sich auf die Werte unserer Demokratie zu besinnen, insbesondere auf die Unantastbarkeit der Würde des Menschen. So gab es in jeder besuchten Schule eine großartige Wertschätzung für die Vorträge, welche umso wichtiger in Zeiten werden, in denen volle Lehrpläne, zu wenig Projektförderung und eine enorme Hilflosigkeit der Pädagoginnen und Pädagogen gegenüber extremistischen Entwicklungen in Schule und Gesellschaft vorherrscht. Das Authentische gegenüber dem oft politisierten Zeigefinger ist es, was die Jugendlichen dazu bewegt, sich kognitiv einer Sensibilisierung zu öffnen und somit eine Art Firewall gegen extremistische Rekrutierer und Radikalisierer aufzubauen.
Den Höhepunkt dieser Aktionswoche bildete die Vortragsreihe in der Landespolizeidirektion für Aus- und Fortbildung und für die Bereitschaftspolizei Eutin.
EXIT-Mitarbeiter Maik Scheffler dazu:
Die Landespolizeischule in Eutin setzte mit der Einladung von EXIT-Deutschland ein enorm gewichtiges Zeichen dafür, dass gerade in Zeiten, wo auch die bundesdeutsche Executive zu oft mit extremistischen Heimsuchen konfrontiert war und ist, externe Aufklärungsarbeit und Prävention dazu beitragen können, verlorengegangenes Vertrauen in unsere Polizei als auch ein beschädigtes Sicherheitsgefühl bei den Bürgerinnen und Bürgern zurückzugewinnen bzw. herzustellen. Vielen Dank an dieser Stelle für das Engagement der Polizeiausbilder und das großartige Interesse der Azubis.